Buchstaben, Sprache, Legasthenie

In der Schule begegnet mir häufig, dass Kinder Buchstaben vertauschen und trotz oftmaligem Üben und intensiven Bemühungen es nicht schaffen, Buchstaben oder Wörter richtig zu schreiben. Bei einigen Kindern greift spezielles Training, bei manchen wächst sich das Problem mit dem Älterwerden aus, bei manchen aber bleibt die Verwechslung der Laute mit den Buchstaben. Beim Großteil der Kinder ist das Verwechseln der Buchstaben ein Thema, das den Alltag in der Schule und im Elternhaus stark beeinflusst und auch Einfluss auf den Selbstwert des Kindes nehmen kann. Es bemüht sich so sehr - die Buchstaben purzeln aber einfach "falsch" raus aufs Papier.

Eine Ursache kann sein, dass einfach andere Schriften im Kind gespeichert sind. Das soll heißen, dass im Kind eine andere Schriftkultur als die von uns benutzte gespeichert ist und somit präsent ist. Das Kind dockt dann unbewusst an diesen Speicher an und kann einfach nichts anfangen mit "unseren" Buchstaben. Das ist vergleichbar mit einem Computer, der auf der Tastatur die uns gewohnten Buchstaben zeigt und das Programm schreibt aber chinesische, arabische, russische Zeichen.

 

Klientenstimmen


Seit meine Tochter (Schülerin Anfang 2. Klasse Volksschule) vor vier Monaten die Buchstaben eingeschwungen hat, scheint sie sicherer beim Schreiben. Sie vergisst weniger oft die Endlaute und die Wörterbildung gelingt oft fehlerfrei. Dies war vor den Sitzungen mit Schwierigkeiten verbunden.

Insgesamt hat sich der Zugang zum Lesen und Schreiben positiv verändert. Als Mutter erscheint mir außerdem, dass sie sich korrigierte Wörter besser und auch effektiver merkt als vor den Sitzungen.

 

Mein Sohn (Schüler Anfang 1. Klasse Volksschule) hatte Probleme mit der Aussprache des "R". Es klang wie ein amerikanisch ausgesprochenes R. 2 bis 3 Wochen nach dem Einschwingen des deutsch ausgesprochenen Rs begann er plötzlich, diesen Laut zu trainieren. Ganz von sich aus - ohne Erinnerung oder Druck von unserer Seite. Es war interessant zu beobachten und anzuhören - das war wie bei Trainingseinheiten. Und die Anwendung des deutschen Lauts wurde hörbar immer sicherer und ist jetzt vollkommen vorhanden - ein einfaches deutsches R.



Nimm dein Kind an die Hand und lass dich führen. Betrachte die Steine, die es aufhebt und lausche und höre aufmerksam zu, was es dir erzählt … und es wird dich in eine Welt entführen, die du schon längst vergessen hast.